An der Wegkreuzung mit Baby

Am Anfang jeder neuen Erkenntnis steht die Verwirrung (Foto: #Morrien)

Auch für  junge Väter mit ambitionierten Karrierewünschen ist Coaching mit DreamGuidance ein Prozess, der Zeit braucht, um Klärung zu bringen. Erste Antwort an einen Ratsuchenden, der  (familiäre) Verantwortung und den Wunsch nach beruflicher Veränderung vereinbaren möchte.

 

Dear Ron McMullon*,

Sie sind nicht in der Midlife-Crisis, Sie sind allenfalls im Saturn-Return. Zwar habe ich praktisch null Ahnung von Astrologie, aber aus meiner langjährigen Beratungserfahrung mit zig (aus meiner Perspektive) auch jüngeren Coachees weiß ich, dass die Zeit etwa zwischen 27 und 33 es in sich hat bzw. haben kann. Mich selbst will ich da gar nicht ausnehmen.

Der Saturn, heißt es, ist sehr langsam und prüft, ob das, was bis dahin aufgebaut wurde, Aussicht auf Bestand hat. Wenn es also in diesem Lebens-Zeitfenster kriselt, ist das eher die Regel als die Ausnahme. Das kann und darf Sie beruhigen, auch wenn es Sie von keiner Aufgabe entbindet, die sich in diesen Jahren einstellen kann.

Auch muss die Krise (krísis, griech. für „entscheidende Wendung“) nicht bedeuten, dass Sie sich anschließend vor einem Haufen Scherben wiederfinden. Vielleicht sind Sie am Ende eher innerlich gewandelt. Alles in diesem Leben ist immerzu in Veränderung. Das ist einerseits sehr schön, weil ein Zeichen für Lebendigkeit; andererseits kann es mitunter recht unbequem sein, weil es uns dazu zwingt, uns neu zu erfinden. Das klingt nach Arbeit!

Und bei dieser kann ich Sie gern unterstützen, also mit Ihnen auf DreamGuidance-Entdeckungsreise gehen einmal vor und zurück durch Ihr (womöglich) langes Leben. Was wir dabei finden, wird helfen, die Richtung neu auszuloten. Vielleicht geht es nur ein ganz klein wenig weiter nach links oder rechts, was jedoch am Lebensende im Rückblick als grundlegende Richtungsänderung erkennbar sein wird.

Oder es zeigt sich: Alles Mist, ich fang wirklich ganz neu an. Wobei das in meiner 25-jährigen Beratungspraxis in den tatsächlich seltensten Fällen passiert ist. Eher ist die Veränderung nicht so spektakulär, wie unsere Gefühle uns in Zeiten des (inneren) Umbruchs glauben machen möchten. Da erscheint uns unser Leben schon mal als unübersichtliche und unüberwindbare Herausforderung.

Das Baby in Ihrem Arm ist ein wunderbares Geschenk, das Ihnen das Leben gemacht hat. Ein „Riesending“, weil eine Aufgabe, die man nicht wie eine leidige Beschäftigung einfach ablegt und zur nächsten übergeht. Das Baby in Ihrem Arm ist auch eine Metapher für die Zyklen des Lebens. In gewisser Hinsicht stehen Sie mit 32 selbst an einem neuen Anfang.

Mit 33 Jahren, dem sogenannten Christusalter, geht eben die Jugend endgültig zu Ende. Kein Wunder, denn da findet das irdische Leben Jesu sein schmerzliches Ende – der Heiland stirbt am Kreuz, berichtet eine uns allen bekannte religiöse Legende. Sie dagegen hängen nicht am Kreuz, Sie stehen nur an einer Wegkreuzung. Sie dürfen entscheiden, wann und in welche Richtung Sie vollkommen lebendig weitergehen werden, sobald Ihnen ein Licht aufgeht, wohin.

Doch bis dahin heißt es, geduldig sein. Und abwarten. Denn wo unklare Sicht ist, heißt es innehalten. Wer klug ist, bewegt sich erst gar nicht im Nebel, und wenn doch, dann aus guten Gründen nur sehr langsam.

Wenn wir stillstehen, wendet sich der Blick nach innen. Wohin auch sonst? Und genau dieses Innehalten offenbart uns die sehnlichst begehrten neuen Inhalte. Da ich das weiß, habe ich all mein Wirken darauf konzentriert, Menschen schreibend, scherzend, tönend und beratend zu sich selbst zurückzuführen. Da steht alles geschrieben! In diesem Sinne führe ich Sie dahin, zu werden, was Sie im Kern sind, ein begnadeter Abschreiber. Gerade so, wie ich selbst es bin.

Wenn Sie die Aussicht auf mehr Selbsterkenntnis reizt, melden Sie sich gern bei mir. Es winkt echte Bescheidenheit. Denn abzuschreiben ist die große Sache nicht. Das kann ja jedes Kind!

Und da sehe ich Sie wieder mit dem Baby in Ihrem Arm, das Sie innezuhalten zwingt, brabbelnd, und Sie verstehen kein Wort. Aber hinzuhören lohnt sich allemal, allein, weil es Ihnen hilft, stehen zu bleiben. In Ihrem zeitweiligen Nebel.

So, da haben Sie mich zu einem kleinen Essay inspiriert. Könnte also sein, dass wir auch was Schönes im Coaching zuwege bringen werden.

Bei Interesse kontaktieren Sie mich gerne wieder. Oder lassen Sie mich wissen, ob Ihnen die Lektüre bereits ein neues Türchen zu Ihrem Selbst geöffnet hat. ;-)

Mit besten Grüßen

Birgitt Morrien aus ihrer Mittagspause

 

PS: So entsteht übrigens meine Coaching-Literatur. Ich lasse mich einfach von meinen Coachees anregen. Und ich lerne seit jeher unglaublich viel durch die Beratung selbst, über das Leben, die Menschen und über mich. Und bei alledem habe ich viel Freude – meine Klient*innen übrigens auch!

*Der Name wurde anonymisiert mit Rücksicht auf den beratungsinteressierten Adressaten.

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