Apropos News: Veränderte Mediennutzung

Medien im Wandel (Foto: Birgitt Morrien. Madrid 2014)

Die dritte Welle (nach 2012 und 2013) der international vergleichenden Untersuchung widmete sich erneut den Konsequenzen der Onlinekommunikation für die Entwicklung des Nachrichteninteresses, der Nutzungshäufigkeit sowie der Bedeutung verschiedener Nachrichtenquellen und Endgeräte für den Zugang zu Onlinenachrichten. Befragt wurden Onlinenutzer ab 18 Jahren in zehn Ländern.

In Deutschland besteht nach wie vor ein hohes Interesse an Nachrichten, 80 Prozent der Befragten mit Internetzugang gaben an, überaus oder sehr an Nachrichten interessiert zu sein. Dies ist der zweithöchste Wert unter den untersuchten Ländern. Gegenüber 2013 ist die tägliche Nachrichtennutzung gestiegen, auch in den jüngeren Altersgruppen. Hier scheint sich die zunehmende Verbreitung von Smartphones niederzuschlagen. Nachrichten über nationale Politik sowie Lokalnachrichten sind mit Abstand die beliebtesten Nachrichtenarten. Im internationalen Vergleich fällt Deutschland mit einer hohen Nachfrage nach regionalen Nachrichten auf.

Die klassische Nachrichtensendung im linearen Programmfernsehen ist für 84 Prozent der Onliner in Deutschland weiterhin die bevorzugte Nachrichtenquelle. Auch Radionachrichten, Zeitungen und TV-Nachrichtensender wurden von den Befragten häufig genannt.

Im internationalen Vergleich spielt das Internet in Deutschland für die Nachrichten nach wie vor eine bescheidene Rolle. Nur einer von fünf deutschen Onlinern bezeichnete das Internet als wichtigste Nachrichtenquelle, wobei jüngere Nutzer ihre Nachrichten eher online abrufen als ältere. Dennoch ist besonders das Fernsehen auch eine regelmäßige Quelle für die 18- bis 24-Jährigen. Der Computer ist das am meisten genutzte Endgerät für Onlinenachrichten. In allen untersuchten Ländern haben aber Smartphones und Tablets bei der Nachrichtennutzung Gewinne zu verzeichnen.

Insgesamt zeigt sich erneut: Der Wandel der Mediennutzung im Allgemeinen und der Nachrichtennutzung im Besonderen besteht weniger in der Verdrängung bestimmter Angebotsformen und Übertragungswege als in der Herausbildung neuer Medien- und Informationsrepertoires. Verbreitungswege und Endgeräte werden miteinander kombiniert – auch in den jungen Bevölkerungsgruppen. Facebook, das Scannen von Schlagzeilen, das Lesen einzelner Artikel unterwegs auf dem Smartphone wird am Abend durch das Anschauen der Fernsehnachrichten ergänzt

Quelle: MP 11/2014, S. 530-538

Literaturtipp: Morrien, Birgitt (2014). Die Befreiung vom digitalen Dogma durch Coaching mit DreamGuidance: Sinnstiftende Karriere-Entwicklung und kreatives PR-Management jenseits des Marketing-Mainstreams. COP-Coaching: Impulse zur Förderung mentaler Mobilität im Medienbusiness. München: GRIN

Sinnstiftende Karrieren

 

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