Überblick verschaffen im Übergang

Lebensabschnitte lösen einander ab in beinah unmerklicher Folge und gewinnen doch durch gestaltete Übergänge an Klarheit und Kraft: Sei es, wenn der Heranwachsende ins Erwachsenenalter tritt, oder wenn die Vierzigjährige sich vor der persönlichen Erntezeit beruflich noch einmal ganz neu aufstellen möchte.

Wo archaische Initiationen, wie bei uns, kulturell nicht mehr verankert sind, gelingt es nur wenigen, den Wechsel in einen neuen Lebensabschnitt bewusst zu inszenieren, etwa durch eine große Reise.  DreamGuidance kann Menschen in Veränderung den Übergang zu neuen Aufgaben erleichtern, da meine Methode durch angeleitetes geistiges Reisen neuen Überblick verschafft.

Für meinen Neffen vorm Aufbruch

Bei den Inuit ist es üblich, Heranwachsende irgendwo weitab der Hauptherde mit ein paar Schafen auszusetzen und dann darauf zu vertrauen, dass diese den Weg allein zurückfinden werden.

Beim Abschied klagen die Mütter, und die Väter sind sehr ernst. Denn immer ist es ein Wagnis, in dieser Weise loszulassen, doch unabwendbar.

Da sah ich den Jungen auf seinem Schlitten sitzen, irgendwo in der weiten Tundra, mitten im Schnee zwischen seinen Schafen. Weit ab von allem wie verloren, von allem verlassen. Sitzt da und wartet lange.

Und bricht dann auf, von treuen Hunden gezogen, hierhin, dann dorthin durch ewiges Schneegestöber, für mich kaum nachvollziehbar. Sich darin wohl selbst ein Rätsel und doch auch sicher, jetzt heißt es rechts herum.

Und so, nach Wochen weiter Wege, seh ich mit ihm in weiter Ferne etwas, mit jedem Schritt, mit jedem Hundesschnaufen mehr, die alte Herde wie im Traum sich langsam nähernd. –

Das geht so noch bei den Inuit. Wir werden nicht mehr ausgesetzt. Wir sind gefragt, es selbst zu tun. Dabei hilft uns niemand. Es will auch niemand. Aber etwas in uns ahnt, wozu. Will’s wissen!

So setzen wir uns fremden Welten aus, kalten Winden und sengender Sonne. Denn nirgendwo schmeckt das Lächeln eines Unbekannten würziger als auf diesem Weg, sättigt es uns auf ungeahnte Weise, tief.

Hier finden sich die Reichtümer dieser Welt, manchmal schnatternd vor Kälte oder winselnd vor Angst, ungehört. Anzukommen bei sich selbst. Und später dann, viel später wieder bei der alten Herde, für immer
anders.

 

Durchbruch zum Neuen

Was hatte mein Herz gesehen
was mein Verstand nicht
wahrhaben wollte sich fürchten
das Alte zu fassen, das sich da
neu zeigen musste, insgeheim
längst vertraut nur anders
gestaltet, tiefer gewurzelt

nach langer Zeit neu ans Licht
zu wachsen mit großer Kraft
sich zu zeigen grausam aufbrechend
was sich ihm entgegenzustellen drohte nur
langsam sich wieder beruhigend dann
dauerhaft zu bleiben / wachsam

gebogen dem Kreise nach, den auch es
sich zu fügen hatte / für seine Weile da
wie alles wandelbar / geworden

 

Hinweis:

Mit diesem Text verabschiede ich mich für einige Wochen in neue geografische und geistige Regionen. Meine Reise führt mich zunächst nach Tuwa, in die zentrale Mongolei, von wo aus wir in einer kleinen Gruppe einander Vertrauter in den Westen des Landes aufbrechen werden, um dort am Leben der Nomaden des hohen Altai teilzunehmen.

Wer sich auf herausfordernden Wandel einstimmen will, liest „Der weiße Berg“ von Galsan Tschinag, dessen Einladung wir nach Asien folgen.

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