Nachruf auf das kurze Textleben von „Sprechen ist wie Sex machen“
Sex gehört zum Leben wie der Tod, was die Franzosen mit „le petit mort“ seit jeher idiomatisch verkünden. Und doch überrascht der Große, wenn er kommt, fast jede/n.
Ganz und gar unvorbereitet hat die Naturgewalt des Lebens nun mit dem Eröffnungs-Essay dieses Weblogs ein viel zu junges Textleben nach erst 113 Blogtagen dahingerafft.
Vollkommen leer gelesen fiel der Sex-Text seinem letzten Leser, einem Herrn von Platten, gestern Abend gegen Acht im wahrsten Sinne des Wortes zum Opfer.
Wir trauern um einen wunderbaren Text, der es verstanden hat, in kurzer Lebenszeit vielen Menschen Anregung zu bieten und Freude zu schenken.*
Trost finden wir nur in der Gewissheit, dass er ja nicht wirklich von uns gegangen ist, vielmehr nur seinen Zustand verändert hat: Denn alles, was ist, bleibt, wenn auch anders. **
In diesem Glauben tief verankert dürfen wir nun zeigen, wie es uns gelingen kann, Schweres posthum leichtzunehmen.
In trauriger Fröhlichkeit
Alle Text-Ferwante, Freundinnen und Freunde
diesseits und jenseits der Cyberwelt.
Entschieden darin vereint, dem Gewandelten
in munterer Gegenwärtigkeit ein ehrendes Gedenken zu erweisen.
Köln, kurz vor Karneval 2006.
* „Sprechen ist wie Sex machen“ wurde als Essay mehrfach empfohlen, u.a. von managerSeminare, manager magazin online, Training aktuell/Redaktion trainerlink & Geistesblitz.de.
**Eine Gewissheit der Naturwissenschaften: namentlich der Chemie, Abteilung Alchemie und der Physik, Abteilung Quantenmechanik.