Mit Skandalen aufzuwarten. Summer Poems 2014

Die Moderne

 

Der Droste würde ich gern Wasser reichen


Der Droste würde ich gern Wasser reichen
In alte Spiegel mit ihr sehen, Vögel
nennen, wir richten unsre Brillen
Auf Felder und Holunderbüsche, gehen
Glucksend übers Moor, der Kiebitz balzt
Ach, würd ich sagen, Ihr Lewin –
Schnaubt nicht schon ein Pferd?


Die Locke etwas leichter – und wir laufen
Den Kiesweg, ich die Spätgeborne
Hätte mit Skandalen aufgewartet – am Spinett
Das kostbar in der Halle steht
Spielen wir vierhändig Reiterlieder oder
Das Verbotne von Villon
Der Mond geht auf – wir sind allein


Der Gärtner zeigt uns Angelwerfen
Bis Lewin in seiner Kutsche ankommt
Schenkt uns Zeitungsfahnen, Schnäpse
Gießen wir in unsre Kehlen, lesen
Beide lieben wir den Kühnen, seine Augen
Sind wir grüne Schattenteiche, wir verstehen
uns jetzt gründlich auf das Handwerk Fischen

 

Sarah Kirsch // 1973 (Zaubersprüche, S.42)

 


Literatur über Annette von Droste-Hülshoff:

Plachta, Bodo & Ficher, Angelika (2009):  Annette von Droste-Hülshoff im Rüschhaus. Berlin: Edition A. B. Fischer – Menschen und Orte

Ditz, Monika & Maurer, Doris (2006): Annette von Droste Hülshoff und ihre Freundinnen. Meersburg: Turm-Verlag  

Beuys, Barbara (2003):  Blamieren mag ich mich nicht. Das Leben der Annette von Droste-Hülshoff. München: Hanser 

Kraft, Herbert (1994). Annette von Droste-Hülshoff. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
Berglar, Peter (1979). Annette von Droste-Hülshoff. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Nigg, Walter (1966). Wallfahrt zur Dichtung. Annette von Droste Hülshoff, Jeremias Gotthelf, Nicolai Gogol. Zürich: Artemis Verlag Zürich und Stuttgart
 

Literatur von Annette von Droste-Hülshoff:

Droste-Hülshoff, Annette von (1989): Gedichte, Epen, Prosa. München: Winkler Weltliteratur
Droste-Hülshoff, Annette von (1989): Gedichte, Versepik, Prosa, Dramen. München: Winkler Weltliteratur

Droste-Hülshoff, Annette von (1985): Historisch-kritische Ausgabe. Gedichte zu Lebzeiten. Tübingen: Max Niemeyer Verlag
Droste-Hülshoff, Annette von (1993): Historisch-kritische Ausgabe. Briefe. Tübingen: Max Niemeyer Verlag


Was Birgitt Elisabeth Morrien mit der Droste verbindet:

„Die  Patentante der Droste, Anna Elisabeth von Droste-Hülshoff, war eine der letzten Äbtissinnen im Damenstift zu Metelen, meinem münsterländischen Geburtsort. Nach dieser wurde die Dichterin Anna Elisabeth von Droste-Hülshoff getauft. Mit der Droste, die sich selbst als Stockwestfälin bezeichnete, teile ich die Liebe zu Moor und Mystischem, zum Spökenkiekertum. Wie sie an ihrer Zeit, leide ich sehr am materialistischen Denken meiner Zeit und teile ihre Sehnsucht nach ganzheitlicheren Formen des Lebens und Denkens. Dafür setze ich mich – wie sie, wenn auch mit anderem Schwerpunkt – mit Nachdruck ein, meist als Autorin und Coach, manchmal als Poetin.“

 

Ausgewählte Veröffentlichungen von Birgitt Morrien:

Morrien, Birgitt (2014). Fortlaufende Veröffentlichungen zu Themen wie Management & Karriere, Marketing & PR, Medien & Coaching .. jedoch auch mit einer Zeit der Poetin. Mehr als 800 Beiträge. Verfügbar unter: Coaching-Blogger >Themen >Zeit der Poetin

Morrien, Birgitt (2012). Coaching mit DreamGuidance. Wie berufliche Visionen Wirklichkeit werden. Coaching-Leitfaden mit vielen realen Fallbeispielen. München: Kösel Verlag / Random House

Morrien, Birgitt (2014). Die Befreiung vom digitalen Dogma durch Coaching mit DreamGuidance: Sinnstiftende Karriere-Entwicklung und kreatives PR-Management jenseits des Marketing-Mainstreams. COP-Coaching: Impulse zur Förderung mentaler Mobilität im
Medienbusiness. München: GRIN

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