Chancen nutzen: Sich beruflich neu erfinden im Coaching

Inspiration für ungewöhnliche Lösungen

Aktuelle Berichte bis 2021 über die Arbeit von Birgitt Morrien im Coaching mit DreamGuidance

Das folgende Interview führte Cornelia Stiegler im Rahmen ihrer Artikelrecherche für einen Beitrag,  der in der Moments-Ausgabe Dezember 2013 / Januar 2014 unter der Rubrik “People & Business” erschienen ist.

Warum ist es wichtig, dass wir tagträumen?
Was passiert, wenn wir es nicht tun?

Karriere ohne Traum geht nicht. Es ist wichtig zu tagträumen, um unsere Probleme erfolgreich zu lösen: Die Krise ist dafür die perfekte Zeit. Jedoch nur dann, wenn wir die Richtung vorgeben.

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein 34-jähriger TV-Chefredakteur ist mit seiner Arbeit zwar erfolgreich, fühlt sich davon aber nicht mehr erfüllt. Im Coaching findet er sich in einem gelenkten Tagtraum zu einem späteren Zeitpunkt seines Lebens als Forstwirt in der freien Natur wieder.

Wir prüfen diese Information, und er entscheidet sich dazu, dieser Fährte tatsächlich zu folgen. Denn diesem Bild unterliegt ein alter, bis dahin lange Zeit verschütteter Wunsch danach, im Wald zu arbeiten. – Ein in dieser Art zweifellos radikaler Fall aus meiner Beratungspraxis, ausführlich nachzulesen in meinem neuen Buch „Coaching mit DreamGuidance“.

Die Stunde des Tagtraums schlägt in der Krise, in jenem Zeitraum, in dem sich die Dinge für uns ändern. Das Alte gilt nicht mehr, das Neue ist noch nicht in Sicht, und wir sind mitten dazwischen.

Dieser Raum macht vieles möglich, denn wir befinden uns in einer Not, die wir wenden wollen. Diese Not-Wendigkeit zwingt uns, uns neu zu erfinden, etwas Neues für uns zu finden. Sie entpuppt sich letztlich als einzigartige Chance.

Jedoch versagt der Kopf häufig, wenn es darum geht, sich auf der grundsätzlich nicht kartografierten Landkarte der Krise sicher zu orientieren. Hier übernimmt der Tagtraum eine wichtige Funktion:

Wenn analytisches Vorgehen nicht ausreicht, um ein Problem zu lösen, nutze ich in meinen Coachings ergänzend auch intuitives Traumwissen. Der TV-Chefredakteur war auf kognitivem Wege allein nicht zu einer neuen, ihn nachhaltig befriedigenden Lösung zu führen. Er war blockiert.

So geht es vielen meiner Klientinnen und Klienten, die eine neue Perspektive für sich entwickeln wollen, und daher führe ich sie in einem gelenkten Tagtraum in ihr hohes Alter. Von dort erinnern sie sich an erfüllte Augenblicke ihres Lebens. Diese bilden später die Grundlage für abgeleitete berufliche Ziele, die den Weg aus der Krise in eine neue Perspektive weisen.

Der Vorteil dieses Vorgehens besteht darin, den Ort der Krise mental zu verlassen, indem wir uns geistig an einen sehr viel späteren Zeitpunkt des Lebens begeben, an dem die aktuell erlebte Bedrängnis längst Vergangenheit geworden ist. Das entspricht etwa einer Bergbesteigung, die uns auf den Gipfel führt, wo wir das Umland gut überblicken können. Von dort aus entscheiden wir verständlicherweise leichter, auf welchem Weg wir weitergehen möchten.

Nutzen wir die intuitive Ressource nicht und verschließen uns dieser mentalen Überschau, bleiben wir womöglich unseren bisherigen Konzepten und Routinen verhaftet. Statt etwas zu ändern, projizieren wir jene überholten Vorstellungen in die Zukunft, die uns ja erst in die Krise geführt haben. Der Chefredakteur war ins Coaching gekommen, um seine Karriere zwar fortzusetzen, sich dabei jedoch auch glücklich zu fühlen. Diese Vorgabe war in der Beratung schließlich nicht mehr zu halten. Der gelenkte Tagtraum vereitelte diesen Plan durch eine für ihn bessere, wenn auch höchst überraschende und zunächst sogar beängstigende Idee.

„Wir werden die Probleme, die wir haben, nicht auf der Ebene lösen, auf der sie entstanden sind.“ Diese Erkenntnis Albert Einsteins hat mich zu meiner ganzheitlichen Coaching-Methode DreamGuidance inspiriert. Sie eröffnet die Möglichkeit, das Wissen der gelenkten Tagträume, aber auch der Nachtträume und Trancen, kreativ auf alle beruflichen Fragen anzuwenden, um kognitive Sackgassen erfolgreich zu überwinden. Ein aus sehr pragmatischen Erwägungen heraus entwickeltes ganzheitliches Vorgehen.

Wie können uns Tagträume zu mehr Selbstbewusstsein oder Erfolg verhelfen?

Tagträume sind wie Kinder. Sie brauchen unsere Aufmerksamkeit und Führung. Sie brauchen etwas, am besten eine kleine Aufgabe, mit der sie sich beschäftigen können. Um diese erfolgreich zu bewältigen, benötigen sie klare Vorgaben und Regeln, die es ihnen erlauben, sich gut zu entwickeln.

Eine Klientin möchte nach einer Familienphase nicht wieder als Lehrerin arbeiten und beschließt, sich für neue berufliche Möglichkeiten zu öffnen. Die beste Option, die für sie in Aussicht steht, hat eine Farbe, rege ich sie an. Und sie sieht Rot.
Ich lasse sie das Rot malen, und wir schauen uns das Bild an. Sie gibt ihm den Titel „Aufbruch“. Dann schicke ich Sie – begleitet von einer Klanginspiration auf dem Monochord – mitten hinein in das Rot. Eine akustisch induzierte Trance, und sie sieht sich darin in einem schönen Büro mit großen Fenstern vor einer Gruppe von Männern in Anzügen.
Zurückgekehrt aus dieser Mentalübung, sensibilisiere ich sie für Wahrnehmungen in ihrem Alltag, die mit diesem Motiv korrespondieren. Ein Prozess der Annäherung an eine neue berufliche Möglichkeit wird so begünstigt. Ein Hineinwachsen in eine neue Aufgabe, die sie selbst nach und nach in ihrem Leben identifizieren wird. Inspiriert durch Begegnungen, Lektüre oder (Neue) Medien. – In meinem Blog berichten 40 meiner ehemaligen Klientinnen und Klienten über erfolgreiche Coaching-Erfahrungen dieser Art. (Coaching-Blogger.de >Themen >Fallgeschichten)

Wir können unseren Tagträumen also ein Thema geben, an dem sie sich üben, an dem sie spielerisch wachsen können. Das gelingt m. E. am besten im gelenkten Tagtraum. Denn hier halten wir das Steuer in der Hand, indem wir das Ziel bestimmen und es dem Navigationsgerät via GPS, in diesem Fall unserem Tagtraum via Intuition, erlauben, uns eine gute Route dorthin vorzuschlagen.

„Der Traum ist der Königsweg zum Unbewussten“, hat Sigmund Freud treffend formuliert. Leider nur erinnern sich wenige Menschen an ihre Träume. Es fehlt die Zeit oder das Vermögen dazu. Auch darum ist der Tagtraum, zumal der gelenkte Tagtraum, eine zeitgemäße Variante, sich das Wissen unserer Intuition zu erschließen.

Wann beeinflussen uns Tagträume negativ?

Wenn wir diese sich selbst überlassen. Dann verhalten sich Tagträume gern wie vernachlässigte Kinder, die uns aus Ärger darüber irgendwann auf der Nase herumtanzen.

Die Lehrerin am Ende der Erziehungsphase fand sich tragträumend in einer Dauerschleife, in der sie sich vorn zur Schule hinein und am anderen Ende geradewegs wieder hinauslaufen sah. Zu Beginn des Coachings gab es für sie keine Alternative zu diesem beruflichen Bild. Erst durch die Prozessöffnung in Richtung auf vollkommen neue Optionen entdeckte sie schließlich die Aufgabe der Diversity-Trainerin. Seit mittlerweile sieben Jahren sensibilisiert sie erfolgreich im Bankensektor Männer für die Genderfrage. Eine Aufgabe, der sie von Anfang an mit hohem Engagement nachging, sodass der Erfolg nicht ausblieb. Inzwischen führt sie ein Institut mit einigen Mitarbeiterinnen und ist darüber hinaus als Dozentin in der Fortbildung tätig.

Wir wissen, dass wir an wenig beschäftigten Tagen viele Stunden in Tagträumen verbringen. Sind wir frisch verliebt, ist das vielleicht inspirierend. Stecken wir jedoch in einer Krise, also in einer Phase der Veränderung, die uns verunsichert und vielleicht sogar ängstigt, dann braucht der Tagtraum Führung, um sich als hilfreiche Ressource zur Neuorientierung zu erweisen.

 

 

 

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