Im Coaching berät Birgitt Morrien seit 15 Jahren immer wieder auch Gründerinnen und Gründer mit kreativen Geschäftsideen. Heute stellt sie im Interview die Diplom-Designerin Alina Edelstein vor: Seit Beginn des Jahres bietet die Kölnerin mit Home Staging und Redesign zwei interessante Tools (nicht nur) der Immobilienvermarktung an.
Was bieten Sie an, wem hilft/dient Ihr Angebot?
Ich biete seit Anfang des Jahres Home Staging und Redesign an. Home Staging ist ein Werkzeug zur Immobilienvermarktung. Es ist das professionelle Gestalten von Immobilien für den Verkauf mit dem Ziel, das Haus oder die Eigentumswohnung in einem kürzeren Zeitraum zu verkaufen. Studien belegen, dass ca. 80 % aller Menschen sich nicht vorstellen können, wie eine leer stehende Immobilie später eingerichtet aussieht.
Genauso verhält es sich auch in einem Haus, das noch voller Erinnerungsstücke und persönlicher Einrichtungsgegenstände des Vorbesitzers ist. Hier setzt Home Staging an, indem die Immobilie „entpersonalisiert“ und ein neutraler Eindruck erzeugt wird, der eine breite Käuferschicht anspricht. Vorhandene Merkmale und Stärken der Immobilie werden hervorgehoben und eine attraktive und zeitgemäße Gestaltung wird geschaffen – mit genügend Freiraum für eigene Ideen und Bedürfnisse des Käufers.
Mein Angebot gilt sowohl für Privatverkäufer, Immobilienmakler oder Bauträger als auch für Anbieter von Ferienhäusern oder Bauunternehmer.
Dann biete ich auch REDESIGN an. Oder Home Staging for living. Redesign ist Erneuerung, die durch raffinierte Bescheidenheit entsteht und sowohl mit realisierbaren als auch finanzierbaren Ideen überzeugt. Es ist eine zeitgemäße Modernisierungsalternative für zu Hause oder Büro-, Kanzlei- und Praxisräume bzw. Hotels oder Restaurants. Charakteristisch für Redesign ist: Bewährtes wird behalten, repariert, neu gestrichen, umarrangiert oder umgestellt, kurz: vorzugsweise ohne nennenswerte Neuanschaffungen so verändert, dass die Kunden oder die Familie bzw. Patienten sich darin (wieder) wohlfühlen.
Wie sind Sie auf die Geschäftsidee gekommen?
Mein Entschluss stand fest: Ich wollte meine langjährige Tätigkeit als freiberufliche Grafik-Designerin aufgeben und hatte aus diesem Grund gerade eine Szenenbild-Weiterbildung hinter mir … Ich unterhielt mich mit einem guten Freund über meine neuen Zukunftsperspektiven und er meinte nur: „Ja! Dann könntest du doch auch Home Staging machen!“ Erst Monate später fand ich diese Idee richtig gut, habe recherchiert, ein Seminar bei der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign besucht und dann losgelegt.
Was macht Ihnen am meisten Freude an Ihrer Arbeit?
Menschen glücklich machen! … denn ich helfe ihnen, schnell zu ihrem Ziel zu kommen. Und: Erkennen und Lösen von Problemfeldern in Abstimmung auf die Persönlichkeit, wenn es um Redesign geht. Beim Home Staging erkennt der Profiverkäufer sofort, wie viel leichter und besser er das Objekt verkaufen kann, davon ist er selbst begeistert. Das überträgt sich dann auf seine Gesprächsführung und seine Überzeugungskraft, und das spüren die Käufer.
Die Immobilienbesitzer (bei bewohnten Immobilien) haben durch das viele Aufräumen und Aussortieren und durch das Reduzieren der Möbel viel Umzugsstress vermeiden können. Dafür sind sie sichtlich dankbar.
Ich glaube, ich hatte immer das Bedürfnis, meine Umwelt zu gestalten, sonst wäre ich nicht Designerin geworden. Meine neue Selbstständigkeit ist sehr abwechslungsreich: Jedes Haus, jede Wohnung und jede Familie ist eine neue Herausforderung. Ich tauche für einige Tage in eine neue, unbekannte Familiengeschichte ein und oft sind diese Immobilien (oder Familiengeschichten) mit viel Fingerspitzengefühl zu behandeln. Ich verändere viel in kurzer Zeit und muss nicht monatelang auf Ergebnisse warten.
Ich liebe es, handwerklich zu arbeiten und auch mit anderen Menschen zusammen zu sein. Und ich mag auch, eigenständig ein Projekt voranzutreiben und mich verantwortlich zu fühlen.
Für wen arbeiten Sie am liebsten?
Noch ist alles frisch und aufregend! Wenn ich Home Staging mache, dann richtet sich meine Arbeit sowohl an Privatpersonen als auch an Makler oder Bauträger. Generell präferiere ich Menschen, also Auftraggeber, die meine Arbeit wertschätzen und optimistisch sind. Dann kann ich auch einen Hamsterkäfig oder einen Schrebergarten einrichten!
In welchem (Online- oder Offline-)Magazin würden Sie am liebsten über sich selbst und Ihre Arbeit lesen?
Der erste Impuls war eine Zeitschrift wie „Schöner wohnen“, aber das fühlt sich nicht wirklich stimmig an. Wer „Schöner wohnen“ kauft, möchte brauchbare, neue Wohntipps und schöne Bilder sehen. Ich habe letztens eine wunderbare Website entdeckt: www.beruf-berufung.ch – Interviews mit Menschen, die beruflich eigene Wege gehen. So was fände ich z. B. viel spannender!