Was Birgitt E. Morrien einem klugen Klienten schreibt, der nach einem ersten Tag Perspektiven-Coaching zunächst die Lust an seiner Arbeit verlor. Oder: Warum sich eine Gesellschaft, die dringend Innovation braucht, stärker dem Zusammenhang von Veränderungskrise und Erneuerung stellen muss. Und wie ganzheitliche Beratung dabei helfen kann.
Arbeitsunlustig nach Coaching – Das Feedback:
Liebe Frau Morrien,
Ihr Coaching hat irgendwie dazu geführt, dass ich im Augenblick gerade keine Lust mehr zum Arbeiten habe. Auch kann ich diese Erfahrung noch nicht richtig zuordnen und weiß beim besten Willen nicht, wie ich darüber berichten sollte.
Es grüßt Sie aus der Ferne
Ihr Alex S. Sorbas*; RPA,
Römische Presseagentur, Newsredaktion
Mutig durch Krisenbewältigung – Die Replik:
Lieber Alex S. Sorbas,
gern antworte ich Ihnen auf Ihre E-Mail und kann nicht anders, als mir dafür etwas Zeit zu nehmen. Sie können anschließend auch aus diesem zusätzlichen Fundus schöpfen. Denn als Journalisten gelingt uns die prägnante Nachricht bekanntlich gerade dann besonders gut, wenn wir umfassend recherchiert haben und schließlich beherzt aus der Fülle das Beste herausgreifen können.
Ihre Arbeitsunlust wundert mich wenig, da das durchaus normal ist nach dieser Art Beratungserfahrung**. Es braucht Sie selbst ebenso wenig zu beunruhigen. Wobei das zu hören wenig hilft, wie ich weiß, wohl aber tröstend wirkt!
Meine Erfahrung mit meinem Konzept hat mich Geduld gelehrt. Das ist auch der Grund dafür, die Evaluierung und Qualitätssicherung von DreamGuidance als Langzeitstudie*** anzulegen. Bei einer Kurzzeitevaluation würde ich als Konzeptentwicklerin mitunter schlecht abschneiden.
Grund: Die Leute gehen nach dem Coaching schon mal in eine neue Richtung, weil sensibler für sich selbst geworden, was manchmal zu einschneidenden Veränderungen führen kann: etwa einem Stellenwechsel, wobei sich ein Klient für weniger Status und mehr Lebensqualität entscheidet. Oder für eine Selbstständigkeit, die einer Klientin zunächst weniger Geld bringt, dafür aber mehr Arbeit macht. Zugleich jedoch auch die Freude an einer selbstbestimmten Perspektive wachruft. Wenn auch begleitet von den üblichen Ängsten, ob und wie es klappen wird und kann. Denn Veränderung ist nun mal ein Abenteuer und dem Abenteuer ist die Unwägbarkeit immanent.
In dieser Situation nach der Wirkung des Coachings befragt, wird der temporär verstärkt Verunsicherte den Stand der Dinge entsprechend kundtun. Und alle Welt glaubt nun zu wissen, dass mein Konzept den Mann ganz offensichtlich in die Irre geführt hat.
Lassen wir ihn jedoch die Verunsicherung durchleben und fragen wiederum drei Jahre später, so zeigt sich in der Regel, dass der materielle Stand der ursprünglich zwar besser bezahlten, aber weniger zufriedenstellenden Arbeit inzwischen wieder erreicht ist.
Und warten wir dann noch einmal 5 Jahre, sehen wir, dass der Mann womöglich inzwischen dreizehn Mitarbeiter/-innen beschäftigt und weiter expandiert, weil die neue Idee auf einem dafür inzwischen reifen Markt seinen festen Platz gefunden hat.
Oder er fasst sich ein Herz, schreibt einen Roman und macht sich damit einen Namen. So die Reportage einer Autorin unter dem Titel „Ich hatte einen Traum“. Oder er lebt einfach nur zufrieden inkognito weiter. Wovon keiner Notiz nimmt außer er selbst und die ihm Lieben. Und fühlt sich reich!
So hat er sich also von gesellschaftlichen Zwängen und Zuschreibungen emanzipieren können, hat sich womöglich befreit aus der Rolle eines eher hyperaktiven Hampelmanns, einer typischen Marionette des Zeitgeistes, die sich den Gratifikationen des Mammons versklavt. Was alle Trophäenjagd zuvor nicht bringen konnte, hat ihm der mutige Abschied von einem Karriereklischee beschert, das Anpassung an Routinen meint.
Wie auch immer, um die Dinge rund um mein Konzept in ihrer wirklichen Bedeutung beurteilen zu können, braucht es den weiten Bogen, die lange Zeit. Die Rhythmen und Bewegungen der Natur sind schließlich auch langsam: Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Und halten so ihr Gleichgewicht.
Wo wir aus der Balance geraten sind, schaffen wir allenfalls Kurzzeiterfolge, treiben aber zugleich Raubbau an unseren Kräften und werden krank an Leib und Seele. Um diesen Mechanismus zu unterbrechen, spüre ich im Coaching die Schichten im Klienten auf, wo jetzt dringend nachgewässert werden muss, um die „Profite“ langfristig bei voller Gesundheit zu gewährleisten. Dafür heißt es gelegentlich, temporär in einen langsameren Gang zurückzuschalten.
Während daraufhin die Konkurrenz meinen aktiv verlangsamten Klienten munter überholt, treten bei diesem zwangsläufig Zweifel an der Richtigkeit des Vorgehens auf. Er fühlt sich zudem gekränkt, womöglich als Verlierer. Und genau hier prüft sich nun die persönliche ENDURANCE des Newcomers, werden seine Ausdauer und seine Beharrlichkeit als große Tugenden getestet, ohne die kein nachhaltiger Erfolg zustande kommt.
Sich darin zu üben ist sicher nicht jedermanns Sache und braucht es ja auch nicht zu sein. Es ist etwas für sehr anspruchsvolle Geister, die lernen, aus tieferen als den Egoquellen zu schöpfen und so neue Bewegungen zu bewirken und Möglichkeiten zu schaffen, die schließlich viele Menschen betreffen können.
Ein Junge wundert sich im Stillen über das Wunder der Magnetwirkung und lässt sich davon derart tief berühren, dass dies – über viele Hürden hinweg – die Schubkraft für ein ganzes Forscherleben als Physiker freisetzt und befeuert: Albert Einstein.
Ein Erfinder träumt von einer Kutsche ohne Pferde und bleibt – gegen alles Verlachen – stur davon überzeugt, das geträumte Bild als Lebens- und Arbeitsziel zu akzeptieren. Über alle Egokränkungen hinweg entwickelt er das automobile Konzept der Moderne: Henry Ford.
Ein Studienabbrecher bastelt auf eigene Faust in seiner Garage an neuen Internetgeschichten herum und nennt die feinstoffliche Komplexität webbasierten Kommunikation schließlich „Winzig-Sanft“, also Microsoft: Bill Gates.
Das Establishment umjubelt die Gewinner immer, will jedoch von den tieferliegenden Hintergründen solcher Entwicklungen nichts wissen. Davon, dass grundlegende Erneuerung die Erfahrung von Ausgrenzung kennen muss. Denn nur am Rand findet langsames Wachstum seinen notwendigen Schonraum. Das stille Dunkel ist die Bedingung für den sicheren Start eines jeden neuen Projektes, das zunächst klein und sanft ist. Nachhaltige Erneuerung gelingt nur so, dies lehrt uns auch die Erde durch die Jahreszeiten. Nur Dank der Erfahrung des steten Wandels wissen wir selbst im tiefsten Winter, dass es wieder Licht wird irgendwann.
Die Diffamierung des Dunkels entspricht der Diskriminierung des Traums. Es sind dies samt und sonders weiblich konnotierte Ressourcen, die kollektiv ausgeblendet und so entwertet werden. Es sind dies aber zugleich jene Räume, in denen alles wesentlich Neue ältesten Naturgesetzen folgend notwendig seinen Anfang nehmen muss.
Insofern begrüße ich jede Veränderungskrise als Schüssel zum Dunkel und damit als Schlüssel zu jenem Raum, wo sich das Neue (noch vor der Außenwelt geschützt) langsam entwickeln kann. Der Logik einer komplexen Steuerung folgend geschieht hier vieles scheinbar wie von selbst, wie vegetativ, also ohne willentliches Zutun. Da reicht der helle Kopf, der bereit ist, sich nach fleißiger Mühe in Hingabe an das ihm Unbekannte zu üben, also Neues zu EMPFANGEN. So gelingt Inspiration.
Erst wenn alles Kopfzerbrechen an seine Grenzen gestoßen ist und nicht mehr weiterweiß, öffnen sich hier plötzlich manchmal lang verschlossene Türen wie durch ein Wunder. Aber sich dem Unbekannten in dieser Weise hinzugeben ist eine Entscheidung, die Mut verlangt und Vertrauen. Dabei ist die Veränderungskrise selbst eine große Lehrmeisterin, die uns bescheiden macht, auch bedürftig und daher in ganz neuer Weise beweglich.
Coaching mit DreamGuidance ist ein Ermutigungskonzept für alle, die gerade in einer wichtigen Wachstumsphase stecken. Die oft als Stillstand verkannt wird, weil noch verborgen ist, was sich erst später zeigen darf, wenn es gelingen soll. DreamGuidance stärkt die Betreffenden darin, sich selbst und ihre neuen Vorhaben in Ruhe weiterzuentwickeln, um uns alle damit schließlich bereichern zu können.
Mit den besten Grüßen!
Ihr Coach
Birgitt Morrien
PS: Der Zusammenhang von Innovation und Krise wird viel zu selten gewürdigt. Eine Gesellschaft, die aufrichtig Innovation will, muss sich diesem Zusammenhang allerdings stärker stellen. Dass künftige Erneuerer und Erneuerinnen insbesondere von einer ganzheitlichen Förderung profitieren, auch das will DreamGuidance deutlich machen. Warum sollte man sich auch auf die kognitive Schulung beschränken, wo wir es längst besser wissen!
*Name und Redaktion sind frei erfunden. Authentisch ist jedoch, dass es sich um einen ausländischen Klienten handelt.
** Auch ist das Phänomen der möglichen „Erstverschlimmerung“ in Beratungsprozessen durchaus bekannt. Das Coaching kann eine kritische Fragestellung zunächst verdichten, für die wir im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit wirksame Lösungen entwickeln.
*** Das Forschungsdesign sieht vor, auf eine Langzeit von 10 Jahren hin die Nachhaltigkeit meines ganzheitlichen Beratungskonzeptes nachzuweisen. Mehr Informationen dazu gern auf Anfrage. Feedback zur Nachhaltigkeit des DreamGuidance-Ansatzes finden Sie unter Referenzen auf meiner Website: www.cop-morrien.de
Etwa diese:
"Ich bin jeden Tag überrascht, welche Veränderungen das Coaching in mir bewirkt hat. Ich fühle mich freier, leichter und sehe sehr viel klarer. Dabei spüre ich, dass das Coaching umso stärker nachwirkt, je länger es zurückliegt. Ich stelle starke positive Auswirkungen auf meine Persönlichkeit, auf meine Selbstsicherheit und auf den Umgang mit meiner Arbeit fest. Dazu tragen sicherlich auch meine neuen, mit Birgitt Morrien erarbeiteten, "Lebens-Grundsätze" bei, die ich mir immer wieder vorsage. Das Ergebnis meiner DreamGuidance-Exkursion ist zu meinem persönlichen Fahrplan geworden. Ich erkenne nun den roten Faden, der sich durch mein Leben zieht. Ich glaube, das ist das, war mir bisher gefehlt hat – ein klares Ziel vor Augen zu haben, auf das ich zusteuern kann."
Elke Endraß, BR,
Journalistin und Autorin, Unterhaching bei München
http://www.elke-endrass.de/
Aktuelle Veröffentlichung: "Gemeinsam gegen Hitler"
Kreuz Verlag im Februar 2007
Anmerkung: Erstveröffentlichung des Beitrages am 27.1.2007 unter dem Titel: "Arbeitsunlustig nach Coaching. Erst Entspannung, dann Erfolg!"
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