Ich würde gern im Schlafrock gehn
und wär darin höchst angesehn.
Vor hundert Jahren starb Wilhelm Busch. Diesen Zweizeiler hat er zu texten vergessen. Da dennoch wichtig, reiche ich ihn gern nach.
Der Einzige, dem dieses Glück zuteil wird, ist mir bekannt aus Samandag / Hatay, nahe der syrischen Grenze. Bereits betagt lebt dort der Vater eines Freundes als Fischer. In dem kleinen Ort am Meer gilt er als Autorität, die aufgrund ihrer Lebenserfahrung gern befragt wird, wenn wichtige Entscheidungen zu treffen sind. Bis Mittag sitzt der alte Mann im Schlafanzug mit Kindern und ebenso alten Familienmitgliedern und Freunden unter einer Schatten spendenden Zeder, Netze flickend und über das Leben fabulierend.
Zwar ist der Schlafanzug das Privileg des alten Mannes, jedoch die von anderen vollkommen unabhängige innere Haltung lange geübt und keineswegs neu.
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