Wie ein Coaching-Experiment zur Virtualisierung politischer Kommunikation die US-Präsidentschaftskandidatin an die unantastbare Würde der Frauen erinnert. In einem Cyberexperiment erkennt Hillary Rodham Clinton, wie viel die Zurschaustellung devoter Weiblichkeit an jeder Straßenecke mit ihr selbst zu tun hat. –
Weiterführende Informationen Informationen zum Thema:
1. EINFALLSLOS
2. Faire ENTWICKLUNG FÖRDERN durch Einspruch
3. INTELLIGENTE KOMMUNIKATION ist fair
4. INTELLIGENTE KOMMUNIKATION ist authentisch
5. INTELLIGENTE KOMMUNIKATION ist erlernbar
„In den Topetagen, bei den Gehältern und im Haushalt ist die Geschlechtertrennung so gründlich wirksam wie die Rassentrennung in den Fünfzigern“, verkündete die neu gewählte Präsidentin in ihrer Antrittsrede. „Die Zweitrangigkeit von Frauen ist jedoch in unserer Verfassung nicht vorgesehen. Ebenso wenig wie die allgegenwärtige, öffentlich inszenierte Zurschaustellung devoter Weiblichkeit zu Zwecken der Verkaufsförderung. Denn auch die Würde der Frauen ist unantastbar.“
Ich hörte noch den frenetischen Applaus des Publikums, als mich der Wecker aus meinem Traum holte. Und musste lachen, denn diese wunderbar leidenschaftliche Antrittsrede war das Ergebnis eines Coaching-Experimentes gewesen, das sich mit den Möglichkeiten der Virtualisierung politischer Kommunikation befasste. Hillary Rodham Clinton hatte sich von mir noch während des Wahlkampfes dafür begeistern lassen, sicherlich auch, weil es am Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT, angesiedelt war und Publicity versprach.
Wenn wir ungewöhnliche Ziele erreichen wollen, müssen wir mitunter zu ungewöhnlichen Mitteln greifen. Clintons Ziel war, als erste Frau Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden, und ich verfolgte ein Doppelziel: die Politikerin auf dem Weg ins hohe Amt zu begleiten und sie zugleich für die politische Relevanz der Frauenfrage als (Wahlkampf-)Thema zu sensibilisieren.
Um Letzteres für sie möglichst unterhaltsam zu gestalten, dachte ich an eine dramatische Aufbereitung als Computerspiel. Dafür liefert die Geschlechtertrennung genügend spannungsreichen Stoff, da zwar gesetzlich nirgendwo verankert, aber dennoch praktisch höchst wirksam.
Am MIT stand mir für die konkrete Umsetzung meines Vorhabens ein engagiertes junges Team für Digitale Animation zur Verfügung, das mir helfen würde, Clinton das Thema wirksam näherzubringen. Denn überzeugen können wir unser Gegenüber nur dann nachhaltig, wenn wir es schaffen, in ihm das Gefühl unmittelbarer Betroffenheit zu wecken.
Als das Spiel schließlich entwickelt war, luden wir die Präsidentschaftskandidatin ein, sich in eine virtuelle Welt einzuloggen, der unseren scheinbar identisch. Mit nur einem Unterschied: Alle städtischen Leuchtreklamen, auf denen sich junge Frauen den Vorbeifahrenden und -gehenden lasziv darbieten und kaum bekleidet, mit digital vergrößerten Gigabrüsten um Aufmerksamkeit buhlen – sie alle zeigten das Gesicht ihrer Tochter.
Empört wandte sich Clinton ab, um stattdessen auf dem Rücksitz ihres Wagens nach der erstbesten Zeitschrift zu greifen und diese – wie um den belastenden Außeneindrücken zu entfliehen – hastig irgendwo aufzuschlagen. Fassungslos starrte sie auf die Anzeige einer asiatischen Airline: Auf allen vieren kroch da eine Frau durchs Bild, wohl um zu signalisieren, sich jedem nächstbesten Passagier sexuell dienstbar zu machen. Der Ausdruck bedingungsloser Verfügbarkeit im Blick dieser Frau war Clinton fremd, das Gesicht jedoch kannte sie. Es war fraglos das wie selbstentfremdet wirkende Gesicht ihre Tochter.
Angewidert warf die Politikerin die Zeitschrift zur Seite und beschloss, stattdessen zu arbeiten. Sie griff nach dem Laptop und begann, ihre E-Mails abzurufen. Und ärgerte sich nun auch in dieser Cyberwelt über die Unzahl Spams, die trotz Filter ihr Postfach überschwemmten. Zudem einige der Mails sich nicht löschen ließen, ganz wie im richtigen Leben. Stattdessen begannen sich die Mails sukzessive zu öffnen, um eine nach der anderen ihre Tochter als nackte junge Frau zu zeigen, die sie verzweifelt anstarrt, da offenbar fremdem Wollen bedingungslos ausgeliefert. Und hier durfte Clinton nun wählen, ob sie ihr Opfer lieber dicker oder dünner, jünger oder älter, schwarz oder weiß, kleiner oder größer hätte.
Um uns das Unglaubliche begreifbar zu machen, müssen wir das Muster aufdecken, das dem Zufälligen unterliegt. Das gelingt, wenn wir unsere Beobachtungen verdichten und so scheinbar Verstreutes plötzlich in ganz neuem Zusammenhang erscheint. Wenn wir, was dann als wahr erscheint, einmal erkannt haben, müssen wir uns entscheiden.
Entsetzt klappte Clinton ihren Laptop zu, nur um aus dem fahrenden Wagen heraus bereits der nächsten großflächigen Anzeige zu begegnen, die eine junge Frau, wieder ihre Tochter?, halbseiden lächelnd irgendeine Ware feilbieten ließ. „Es reicht mir!“, herrschte sie da das Gerät an. Kreidebleich drehte sie sich zu uns herum und sagte ebenso gefasst wie entschieden: „Es reicht!“
Ergänzende Hinweise:
1. EINFALLSLOS
Als sexistisch aufgefallen sind mir kürzlich besonders die Saturn-Werbung der Metro, die Werbung der CALIDA Holding AG & Korean Airlines.
2. Faire ENTWICKLUNG FÖRDERN durch Einspruch
Der deutsche Werberat ist Ansprechpartner für Beschwerden.
http://www.interverband.com/dbview/owa/assmenu.homepage?tid=69392&fcatid=4351&from_home=/werberat
3. INTELLIGENTE KOMMUNIKATION ist fair
Ich bin davon überzeugt, daß Kommunikationskampagnen ebenso fair wie erfolgreich gestaltet werden können, ohne daß diese rassistisch oder sexistisch ausfallen müssen. Mit Kolleginnen und Kollegen in der PR-Beraterszene diskutieren wir zurzeit mit Leidenschaft intelligente crossmediale Kommunikationskonzepte, die hohen ethischen Standards genügen und am Markt funktionieren. Darüber hinaus thematisieren insbesondere Managerinnen der Kommunikationsbranche die Fragestellung vereinzelt auch bei mir im Coaching.
PR-Managerinnen im Coaching – PR-Report 4.2008
http://www.cop-morrien.de/news.html?id=152
Klarheit als Karriere-Kapital für Kommunikationsmanagerinnen – Interview in Coaching-Blogger 7.3.2008
http://www.coaching-blogger.de/2008/03/07/klarheit-als-karriere-kapital/
4. INTELLIGENTE KOMMUNIKATION ist authentisch
"Lustlos im Job. Im Tiefschlaf Karriere machen", titelt ein SPIEGEL-Bericht über Coaching mit DreamGuidance. Autor Kai Oppel schildert darin, wie er mit meiner Methode spielerisch neue Zukunftsentwürfe entwickeln konnte. http://www.cop-morrien.de/downloads/spiegel_online_04042007.pdf
"Begeistert und erfolgreich. Traumhaft faire Kommunikationstrends entdecken", könnte ein kommender Beitrag von ihm titeln. Denn ebenso leicht finden sich mit DreamGuidance auch Inspirationen für intelligente Kommunikationskonzepte.
Besonders innovative Marketingansätze verfolgt Christopher Peterka, einer meiner Coachees, der regelmäßig über seine Ideen und Erfahrungen im renommierten Schweizer GDI-Impuls schreibt. Die aktuelle Ausgabe eröffnet Peterka mit seinen Trendanalysen und -aussichten zum Thema "Mißtrauensfalle": Weil die Wirtschaft lieber trojanische Pferde als authentische Waren anbietet, wittern die Konsumenten überall Betrug. https://www.gdi.ch/GDI_IMPULS.42.0.html
5. INTELLIGENTE KOMMUNIKATION ist erlernbar
Unter dem Titel "Authentische Souveränität" habe ich schon vor zehn Jahren in IT Marketing einen Beitrag zum Nutzen ganzheitlicher Coachingkonzepte in der Kommunikations- und Medienbranche veröffentlicht. Der Beitrag las sich seinerzeit für viele in der Branche eher noch exotisch. Die Zeit war für diese Impulse damals noch nicht reif.
http://www.cop-morrien.de/downloads/it_marketing.pdf
Inzwischen läßt sich der Nutzen von Authentizität als Qualitätsmerkmal jedoch wirksam kommunizieren. Der Erfolgsschlüssel für Einzelne wie für Unternehmen lautet:
1. Zu sich kommen.
2. Sich mutig unterscheiden.
3. Sich selbst zur unverwechselbaren Marke machen.
4. Einzigartig sein.
Souverän überzeugen durch authentisch Kommunikation
http://www.cop-morrien.de/seminar_short.html?id=78