Heilige Streifzüge / herbstlich Teil II: Klarsicht, Kapital & Kauderwelsch

Wie ich in sieben Schritten die Welt von Kult und Kultur durchmaß. Ein leichtes Unterfangen, erst im Rückblick kühn. Davon heil heimgekehrt, bin ich nun reich an neuen Eindrücken, Einsichten & Erfahrungen.

 

Teil II: Klarsicht, Kapital & Kauderwelsch

1. Verpasst:               Nacht-Bühnen ganz ohne uns
2. Verhökert:             St. Klara schnöde feilgeboten
Und außerdem:         Die Rolle der Taube im Coaching

 

1. Verpasst: Nacht-Bühnen ganz ohne uns

Wir waren nach Cuxhafen eingeladen zu einer Hochzeit. Beinah bühnenreif, weil beide in weiß. Der Gatte, unser Neffe, knapp dreißig, und seine Angetraute, über vierzig. Mit dabei auch ihre beiden Kinder aus erster Ehe, fast erwachsen.

Dazu die seenahe Kulisse als probates Ambiente für das Generationen übergreifende Fest. Die Gatten-Großmutter aus Westfalen angereist, der Gattinnen-Stiefvater von hoher See heimgekehrt, Freunde und Verwandte aus aller Welt mit dabei.

Bis zum frühen Morgen kauderwelschten allerlei soziale Schichten und Sprachen munter miteinander. Tanzten und tranken. Und keine Minute vermisste ich die Kölner Bühnen, mir sonst so lieb. Und aus „Tipps und Termine“ meist auch vertraut.

(Theaternacht, Köln, Anfang Oktober 2006)

 

2. Verhökert: St. Klara schnöde feilgeboten

Da sitzt sie, völlig dem Schreiben hingegeben, auf ihrem schiefen Stuhl. Und ich wundre mich, dass sie nicht herunterrutscht. Gehalten von einer Taube, die über ihr schwebt, scheint sie in ihrer Selbstversunkenheit nur ihrer roten Tinte zu folgen, geistig geführt.

Das sehe ich auf der linken einer Doppelseite aus dem St. Klara-Buch, einer nieder-alemannischen Pergamenthandschrift im Format 15,5 mal 11 Zentimeter, um 1490 bis 1492 (Cod. Thennenbach 4) nach einem Foto der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe.

Die Angaben sind wichtig, weil das kostbare Stück zum Verkauf ansteht mitsamt einer dazugehörigen Bibliothek, noch in öffentlicher Hand. Ohne das schnöde Feilbieten in der FAZ hätte ich das schöne Bild wohl nie zu Gesicht bekommen – und es doch sehr vermisst.

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt, Anfang Oktober 2006)

 

Und außerdem:

Die Rolle der Taube im Coaching

Die Inspiration ist das Kapital, aus dem ich als Coach schöpfe. Je gelassener ich  mich der Herausforderung des/der Coachee stelle, umso reicher fällt mir zu, was hier beratend hilft.

Der Rest ist fundiertes Fachwissen und solides Handwerk. Das gilt für mich als Beraterin in Sachen Management & Marketing/PR ebenso wie für traditionelle Berufssparten.

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