Meine wichtigsten akademischen Stationen auf dem langen Weg hin zu einfachen Lösungen: Vom US-Studium der Medienwissenschaften (1) über jeweils mehrjährige Fortbildungen in Kommunikation & PR-Journalismus (2) sowie Management-Coaching (3) bis hin zu Spiritueller Beratung (4) in meinen reiferen Jahren.
Teil 1: Auf nach Amerika, Zeit der Befreiung und Entdeckungen
Nach den Marburger Jahren: US-Studium
der Mass Communications
Mein Grundstudium in Marburg erinnere ich als ebenso wichtig wie unglücklich: Von der universitären Psychologie wandte ich mich nach zwei Semestern qualvoll erlebter Empirie enttäuscht ab. Doch auch die folgenden zwei Jahre Philosophie, Germanistik und Sozialwissenschaften konnten meinen tieferen Wissenshunger nicht sättigen. Alles erschien mir gleichermaßen beliebig wie belanglos und ohne Bezug zu den wirklich wichtigen Fragen, die mich beschäftigten: Welcher Geist ist es, der die Welt antreibt, welcher mich?
Eine Vorlesung mit dem Titel „Die Reise“ lockte mich kurz vorm Vordiplom ausnahmsweise schon vormittags aus dem Bett an die Uni. Als ich dort ankam, war der Raum leer, bis auf einen schnauzbärtigen Israel-Heimkehrer, der wie ich zu früh erschienen war. Von ihm erfuhr ich, dass die Marburger Uni einen Austausch mit ausgewählten Universitäten pflegte. Im Augenblick war mir klar, dass ich es diesem Mann nachtun wollte. Und es gelang mir, ein Stipendium zu ergattern, das mich an die Ostküste der Vereinigten Staaten brachte, nach Boston.
Genau neun Monate später saß ich im Flieger als eine von wenigen, die die nervenzerreibende Bewerbungsteststrecke erfolgreich überdauert hatten. Einige Mitbewerber/innen, mir notenmäßig deutlich überlegen, fielen durch. Wenn ich etwas wirklich will, siegt meine westfälisch angestammte Sturheit, und ich lege Eselswürden an den Tag, die mich ans Ziel tragen: einfältig in dem Sinne, gar nicht daran zu denken, dass es nicht klappen könnte. So lernte ich außerhalb des offiziellen Curriculums die Grundgesetze der Magie kennen.
Ich wohnte zentral in der Bay State Road in einem schönen Gründerzeithaus mit Leuten aus aller Welt. Der kulturelle Mix schmeckte mir so gut wie pancakes und peanut butter. Ich mochte den Greyhound, obwohl die Sitze nach zwanzig Stunden Fahrtzeit nach Beloit/Wisconsin nicht mehr wirklich bequem waren. Und mir gefiel das 1270, eine große Disco für Lesben und Schwule am Charles River, wo ich den Mut zum Coming Out fand. Sprich, ich hatte es prima angetroffen und konnte mich neben dem Studium auch persönlich gut weiterentwickeln.
Vor allem aber schrieb ich über alles, was ich erlebte und fühlte, über Begegnungen und Einsamkeiten, über Ängste und Hoffnungen. Notierte meine Träume und sann darüber nach, um diese Innenschau sogleich durch den weiten Blick ins All zu ergänzen: Dort führten jene Satelliten ihr Eigenleben, über die ich meine Diplomarbeit schrieb. Wie außen so innen, dachte ich mir, wie unten so oben. Und fand die Auseinandersetzung mit den historischen und politischen Perspektiven dieser jungen Form von Massenkommunikation äußerst spannend.
Zurück in Deutschland verschlug es mich zu weiteren Kontaktstudien nach Münster, Bonn und Berlin. Zugleich engagierte ich mich als Buchautorin, Verlegerin und freie Mitarbeiterin verschiedener Hörfunksender und Printmagazine. Eine bewegte Zeit, über die ich es schließlich zu Semesterscheinen von fünf verschiedenen Unis brachte, was mich mit Stolz erfüllte: Als Bafög-Studentin war ich auf eine gewisse administrative und kommunikative Expertise angewiesen, da jeder Wechsel gegenüber dem Amt neu glaubhaft zu argumentieren war.
Was ich diesen Jahren der Odyssee vor allem zu verdanken habe, ist wohl die Einsicht und Fähigkeit, Veränderung als natürliche Lebensbewegung zu begreifen und zu akzeptieren. Auch der Umgang mit dem Unwägbaren ist mir dadurch vertrauter geworden, der jedem Wechsel eigen ist. Weiterhin die Gewissheit, für mich allein stehen zu können, als Grundbedingung für freies Handeln. Und schließlich das vertiefte Verlangen danach, den Dingen auf den Grund zu gehen – wo ich immer wieder Boden fand, oft überraschend.
PS: Eine von mir betreute Langzeitstudie zur Evaluierung der nachhaltigen Wirksamkeit meines ganzheitlichen Coachingkonzeptes "DreamGuidance" ist seit 2001 an der Kölner Universität angesiedelt. Voraussichtliche Projektdauer: 10 Jahre. Mehr dazu auf Anfrage und unter: www.dreamguidance.de / Thema: DreamGuidance
Anhang:
Master of Science, Boston University, MA, USA
http://www.cop-morrien.de/profil.html / Rubrik "Aus- und Fortbildungen"
oder hier:
http://www.cop-morrien.de/downloads/060901_Studium_Mass_Communications.pdf