Die Blogosphäre ist die Heimat virtueller Mundpropaganda. Auch für Coaching-Blogger. Und Mundpropaganda ist oft erfolgreicher als Werbung, so das Fazit einer aktuellen Studie unter US-Konsumenten.
Als Corporate Bloggerin stimmt mich dieses Ergebnis zuversichtlich: 50 Prozent der US-Konsumenten lassen sich stärker von Mundpropaganda beeinflussen als von Werbung, so die Intelliseek-Studie*, die seit November 2005 erhältlich ist.
Inzwischen bloggen Millionen Meinungsmacher/innen weltweit und machen Mundpropaganda. Abseits jeder Kontrolle und ohne Marketing-Konzept multiplizieren sie, was ihnen gefällt und was nicht.
„A Party Girl Leads China’s Online Revolution“, titelt jüngst die New York Times (24.11.) und informiert, wie ein paar hundert chinesische Blogger/innen Meinungsströme bilden, die den Regierenden zunehmend Bange machen, da diese sich ihrer Kontrolle entziehen.
Meine zunächst grundlos anmutende Zuversicht in Sachen Weblog erscheint vor diesem Hintergrund in einem neuen Licht. Weblogs sind ein wirksames Medium. Diese Erkenntnis allein aber macht noch keinen Coaching-Blogger.
Tragende Grundlage für den mit meinem professionellen Logbuch fraglos verbundenen Einsatz ist kein taktisches Kalkül, sondern meine fast an Blödheit grenzende Begeisterung für das neue Medium: Es ist wie für mich geschaffen und perfekt für mein Anliegen.
Als erfahrene Tagebuch-Schreiberin ist das eine wunderbare neue Option, Interessierte an meinem Coaching-Alltag teilhaben zu lassen. Einmal begonnen, versetzt es mich in eine kreative Spannung von Anforderung und Möglichkeit: Es will gepflegt sein.
Dabei gibt es mit Corporate Weblogs bisher praktisch keine Erfahrungen, auf die ich zurückgreifen könnte. Das macht die Sache zum Abenteuer, für die meine Leidenschaft die Energie und meine Intuition den Kompass bereitstellt.
Meine Gewissheit ist diese: Gut geschriebene Business Blogs bzw. Corporate Blogs haben perspektivisch durchaus Chancen, die Kundenbindung zu erhöhen und über einen möglichen Imagegewinn hinaus auch neue Kunden zu begeistern.
Inspiration ist der Anfang und das Feuer jeder Bewegung / auch im Management. Doch was hier Kommunikations- und Medienschaffende angeht, den neuen Medien nah, leben viele -womöglich gut- noch ohne Blog-Inspirationen.
Bisher vereinzelte Blog-Besuche erzählen davon. Vielleicht der zarte Anfang einer nachhaltigen Verbindung, die sich von Mund zu Mund weitertragen könnte. Eine Möglichkeit, die sich deckt mit den neuen Erkenntnissen zur altbewährten Mundpropaganda.
*Zitiert nach PR-Blogger am 23 November 2005:
permalink : http://klauseck.typepad.com/prblogger/2005/11/mundpropaganda_.html