Megatrend New Work: Wissen für den Wandel

Was ist wirklich / wahr. (Foto: Birgitt Morrien / Motiv: Peles Empire, Skulptur Projekte Münster)

Dabei stellt die Kölner Buchautorin schnell klar: Es reicht nicht, nur einen Link in irgendwelchen Netzwerken zu posten. Der Mix aus wegweisender Geisteshaltung, couragierter Kommunikation, technischem Know-how sowie klassischem Journalismus- plus Online-Handwerk ist das Erfolgsgeheimnis. Fakt ist: Innerhalb einer Web-Redaktion gibt es derzeit wohl kaum einen komplexeren Job. Von SM-Könner_innen wird erwartet, dass sie sich mit Videos, Texten, Posten und Werben zugleich auskennen. 

Morriens wichtigster Rat lautet jedoch: „Kündigen Sie, wenn von Ihnen gefordert wird, sich selbst für dumm zu verkaufen. Finden Sie eine_n Arbeitgeber_in, der_die Sie in Ihrer unschätzbaren Originalität erkennt und würdigt. Oder machen Sie gleich Ihren eigenen Laden auf und erzählen Sie Geschichten mit Substanz, keinen Müll.“

Morriens Maximen für die postdigitale Ära

1. Sie halten sich selbst für einzigartig, so wie jeder Mensch einzigartig ist. Das macht Sie zugleich unschlagbar selbstbewusst und zutiefst sozial.

2. Sie interessieren sich für Ihr eigenes Seelenleben und Wohlergehen auf ebenso profunde wie kompromisslose Art und Weise. Dabei geht es nicht um Narzissmus, vielmehr um die Gabe, zu spüren, wer Sie wirklich sind und was Sie wirklich nährt, um sich in Ihrem Denken und Handeln konsequent danach auszurichten.

3. Sie stellen Ihre persönlichsten Interessen und Neigungen in den Mittelpunkt und denken sich Geschichten dazu aus, für die Sie Ihr Publikum begeistern. Relevanz und Impact Ihrer zutiefst neigungsgeleiteten Analysen und Intuitionen stellen Sie stets über alle anderen Metriken.

4. Sie haben ein Gespür für eine auf präzise Art klare und Ihrer Idee bzw. Story angemessene Sprache. Sie können fabulieren – und zwar jenseits vom üblichen Journalistensprech und jenseits aller Paradigmen des Medien-Mainstreams. Zudem sind Sie mitfühlend für sich selbst und Ihre Mitmenschen und kennen daher die Emotionen der Leser_innen. Da Sie wissen, was Sie selbst wirklich bewegt und vor allem wie Sie sich selbst bewegen, gelingt es Ihnen auf beinah magische Art und Weise, auch Ihre Leser_innen zu bewegen.

5. Zwar kennen Sie den Facebook- und Google-Algorithmus als markttreibenden Motor, doch Sie ignorieren dessen Funktionsweise. Sie ignorieren bewusst, welches Format welche Auswirkungen auf die Reichweite von Beiträgen hat, um nicht Gefahr zu laufen, dieses Wissen strategisch einzusetzen und so Ihre Fantasie zu blockieren. Denn: Sie haben ein intuitives Gefühl für Viralität verinnerlicht, die im Einklang mit Ihrer eigenen Marke steht. Was Sie verkörpern, das erreichen Sie auch: Ist es das perfekte Mittelmaß, erreichen Sie die Massen. Stehen Sie für das Besondere, erreichen Sie außergewöhnliche Menschen.

6. Sie finden auf diese Art immer den richtigen Ton in der Ansprache bei Kommentaren, der allen gefällt, die Sie adressieren wollen – auch wenn es mal kritisch wird. Zudem haben Sie einen Sinn für Humor – und wissen, wie Sie diesen schöpferisch zum Ausdruck bringen.

7. Sie wissen, dass es in der Entwicklung von Formaten auf Plattformen nur dann Stillstand gibt, wenn Sie diese marktkonform planen. Besser folgen Sie Ihrer Eingebung: einfach ausprobieren, auswerten, lernen, immer einzigartiger werden.

8. Sie können Ihre eigenen Vorstellungen und Annahmen so packend erklären und aufbereiten, dass Sie damit von Ihnen adressierte Redaktionen überzeugen. Denn: Sie können nicht mehr ohne Fantasie arbeiten, das letzte wirklich hohe Gut. Vergessen Sie Big Data: Daten sind niemals die wirklich relevante Entscheidungsgrundlage ihres schöpferischen Denkens und Handelns.

9. Sie sind zwar mit gängigen Recherchetools im Bereich Social Media vertraut und wissen, welche Wege es gibt, um auf Plattformen zu recherchieren. Aber Sie haben die einmalige Gabe, sich allmorgendlich neu mit schlafwandlerischer Sicherheit durch den Dschungel der Social Media zu navigieren, um schließlich intuitiv zu entscheiden, wohin es Sie an diesem Morgen treibt. Auf diesem eher abenteuerlichen Weg wählen Sie dann Ihren einen jeweiligen Tageskanal. Konzentration ist alles! Anschließend genießen Sie Ihren Kaffee und legen die Beine hoch für eine kleine kreative Pause.

10. Sie haben Ihre eigene Stimme in sozialen Netzwerken, sind als Autor_in, Multiplikator_in und/oder Journalist_in auf den von Ihnen als relevant deklarierten Plattformen präsent und ansprechbar und Botschafter_in für die Marke, die Sie sind. Sich vor fremde Karren spannen zu lassen, die nicht Ihren Werten und Vorstellungen entsprechen, ist unmöglich. Wer Sie für sich gewinnen will, kommuniziert mit Ihnen auf Augenhöhe.

11. Sie können Plattformen und Netzwerke jenseits von Trends und Hypes bewerten und priorisieren. Niemand kann alles. Aber jede_r muss wissen, was wichtig ist – und was nicht. Denn: Sie sind kein Tech-Freak, sondern ein_e Kommunikationsexpert_in mit einem guten technischen Know-how.

12. Zwar ist Ihnen bewusst, dass sich Konkurrent_innen sicher etwa im Ads-Manager von Facebook bewegen und wissen, wie sie Kampagnen erstellen und nachhalten. Das alles ist für Sie jedoch irrelevant, da Sie sich in Ihrer digitalen Kommunikationsstrategie vollkommen anderer Parameter bedienen, die zu entdecken, erkennen bzw. entwickeln die Konkurrenz zurzeit sehenden Auges verschläft.

13. Zwar könnten Sie etwa den Facebook- oder Google-Newsfeed lesen, wie Journalisten früher die Zeitung: Mit etwas Fleiß wüssten Sie auch, welche Inhalte warum teilbar sind und wie Sie diese Effekte auf Ihre Marke übertragen. Aber Ihr mentales GPS ist konsequent ausgerichtet auf die Verwirklichung Ihres innersten Wesens und Wissens, das alles mit allem verbunden weiß, sich darum nicht irren kann. Jeder Fehler, den Sie machen, ist ein richtiger Fehler, aus dem sich dank unplanbarer Erfahrungen unschätzbare Rückschlüsse ziehen lassen, grundlegend für schöpferische Originalität gerade im anbrechenden Zeitalter von Personality Unplugged*, für die Sie exemplarisch stehen.

*trademark pending

PS: Inspiriert hat mich ein Beitrag von Andreas Rickmann, Social-Media-Chef der BILD, auf meedia: Die elf wichtigsten Fähigkeiten, die ein Social-Media-Redakteur im Jahr 2017 haben muss.

 

Mehr Informationen zum Thema:

Befreiung vom digitalen Dogma (Morrien_Buchpublikation)
Was Nerds inspiriert (Morrien_LETTRE Contest Essay)

Erfahrungsberichte über Morriens ganzheitliche Beratung: 51+ Coaching-Stories aus erster Hand
Morriens Beratungsangebot: Sinnstiftende Karrieren

Finanzielle Förderung aus öffentlichen Mitteln möglich für Gründer_innen und Beschäftigte (Beratungsprogramm Wirtschaft), Freiberufler_innen und Selbstständige (BAFA) sowie kleine und mittlere Unternehmen etwa zu 80 Prozent (unternehmensWert:Mensch). Bei allen Stellen ist Birgitt Morrien als Coach/Consultant gelistet bzw. akkreditiert.

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