Unter Druck kreativ: Vom Umgang mit fiesen inneren Kritikern, schönen Filmplakaten und dem eigenen Traum. Ein Coaching-Erfahrungsbericht

Alles im grünen Bereich

Wie aus dem Kampf gegen den inneren Nörgler ein Dialog mit dem ausgewogenen Kritiker wird: Die Frankfurter Texterin und Konzeptionerin Ylva Mitters erkannte im Coaching mit DreamGuidance bei Birgitt Morrien, dass Machbarkeit als ausschließliches Handlungskriterium ihre Ideenwelt erstickt.

Denn ihr Traum, einen Film zu machen, an ihr abgebrochenes Filmstudium anzuknüpfen, drängt weiter nach Verwirklichung und das Coaching gibt ihr den letzten Kick: Nur wer klare und realistische Vorstellungen hat, wird im Gespräch mit dem inneren Kritiker die richtigen Worte finden.

 

Ein Bericht von Elgin Wiggers:

Wie ich zu COP kam

Eigentlich müsste es heißen: COP Coaching kam zu mir. Begegnete mir – in Person eines Freundes, den ich bei seinen ersten Schritten in die Selbstständigkeit beobachtete: neidvoll und erstaunt über die Art und Weise, wie er diese bewältigte.

Wie er einen guten Rhythmus aus Arbeit und Ausgleich hinbekam. Sich nicht völlig auffressen ließ – von Sorgen, Notwendigkeiten, Jobs, Kunden. Das warf aus meiner Perspektive als damals fest angestellter Texterin einer großen Agentur nicht nur ein positives Licht auf die Selbstständigkeit, sondern auch, wie ich dann im Gespräch feststellte, auf eine Person, die ihn darin unterstützte.

 

In drei Sitzungen zum Topmanager? Nein, danke …

Und so horchte ich neugierig nach: Ein Coach? Mein Unmut an meinem Berufsalltag wuchs zwar ständig. Irgendetwas musste sich verändern – das war mir damals klar.

Dass die Unterstützung dieser Veränderung allerdings durch einen Coach kommen könnte, hatte ich mir bis dato noch nicht vorgestellt: „Coach“ war für mich immer noch eher mit „Fünfstufenplan zu Ihrem Erfolg!“, „In drei Sitzungen zum Topmanager!!!“ oder einem „Schneller, höher, weiter – auf Ihrer Karriereleiter“ besetzt – mit etwas, das ich nicht wollte und aus meiner Sicht dank einer gut und zügig verlaufenden beruflichen Erfolgsgeschichte und regelmäßiger Anrufe von Headhuntern nicht brauchte.

Ob denn Frau Morrien die richtige Ansprechpartnerin auch für so was wie mich und meinen Unmut sei, fragte ich meinen Bekannten, den entspannten Selbstständigen.

So kam ich zu COP.

 

Im Talk mit ungeahnten Urahnen

Meine erste Sitzung fand en bloc an zwei sonnigen Maitagen statt. Erwartungen und lachhafte Klischees hatte ich durch gründliche Befragung meines Bekannten sowie durch ebenso gründliche Recherche ad acta gelegt – so verlangt es mein Berufsethos.

Umso verblüffender das, was folgte.

So sah ich mich an jenen sonnigen Tagen in konzentrierter Diskussionsrunde mit meinen Ahnen. Sah mich in Siebenjahresstiefeln durch Vergangenheit und Zukunft meiner Lebenswege marschieren wie durch einen sehr bild- und erlebnisreichen Film, dessen „Prinzip“ und dramaturgischer Spannungsbogen mir mit einem Mal deutlicher vor Augen stand als je zuvor. Verblüffung auf ganzer Linie!

Und ich sah noch mehr:

 

Nichts ahnend – alles wissend. Ein Einschub

Zu den größten Verblüffungen dieser Coachingsitzung gehörten sicherlich nicht nur Intensität, Techniken und auch Humor – der bei allem nicht zu kurz kam –, sondern auch die Geschichte um ein, um mein Kind, welches ich im ersten Preview-Schritt in meiner imaginierten nahen Zukunft an der Hand führte.

Halt, stopp – mein Kind?

Ich hatte keine Kinder, und auch keine in Planung.

Wo das denn herkäme, und wann? Hier hatte sich doch ein Fehler eingeschlichen … Dachte ich. Vielleicht sagte ich es sogar.

Eine Woche später war klar, dass es sich weder um spinnerte Tagträume noch um Fehler in visionärer Zeitrechnung handelte: Ich hatte das Kind bereits im Bauch gehabt, an jenem Tag im Mai in Frau Morriens Praxis. Ohne es im Geringsten zu ahnen.

Sie haben es gewusst, wusste Frau Morrien.

Nichts ahnend. Alles wissend:

Das eigentliche Wissen um die eigenen Bedürfnisse beruflicher Art zutage zu fördern – und in Handlung umzusetzen: Dies scheint mir ein zentraler Punkt des Coachingprozesses zu sein. Das Bild des „Kindes im Bauch“ ist eine schöne Anekdote – und beinahe Allegorie für beruflich „anwendbares“ Wissen.

 

Fortsetzung der Reise oder: Unmut, Vol. II

Bis ich den Coachingfaden wieder aufnahm (denn wir hatten eine Fortsetzung geplant), gingen einige Jahre ins Land, in denen vieles passierte – verblüffend vieles von dem, was damals im Rahmen der ersten Coachingsitzung erarbeitet oder imaginiert worden war.

Zunächst die Geburt meines Kindes. Kurz darauf hatte ich meinen Job gekündigt und mich als Texterin selbstständig gemacht. Bereits acht Wochen nach der Geburt arbeitete ich teils nahezu Vollzeit – für Auftraggeber, die ich mir gewünscht hatte. Verblüffend auch hier, dass ich zwar oberflächlich gesehen die Ergebnisse des Coachings und die Pläne in diesen ereignisreichen Jahren nicht gegenwärtig hatte – und doch nahezu deckungsgleich mit meinen damals schriftlich fixierten Vorhaben, den „nächsten Schritten“, agierte.

Aber wieder beschlich mich auch in der neuen Situation ein gewisser Unmut – ist dieser Beruf der einzig richtige für mich? War da nicht noch etwas, etwas Eigentliches? Zum Beispiel mein eigentlich anvisierter Beruf der (Drehbuch-)Autorin? Mein abgebrochenes – oder unterbrochenes Filmstudium? Oder sollte ich mich gefälligst als Mutter zufriedengeben mit dem Machbaren, was ja in meinem Falle schon viel war?

Ein lautes Nein: Im Gegensatz zu der ein oder anderen Persönlichkeit an der Spitze unseres Landes bin ich keine Freundin von Machbarkeit als einziger Handlungsmaxime. In keinem Bereich.

Dieser Unmut also war der Auslöser für die Fortsetzung meines Coachingprozesses drei Jahre und sehr viele einschneidende Ereignisse weiter.

 

Auftritt „fieser Kritiker“ oder: Haben Träume Projektnummern?

Um die Folgen dieser Coachingfortsetzung zu schildern, muss ich kurz ausholen: Als kreativer Dienstleister bewegt man sich permanent im Spannungsfeld zwischen eigenen Ideen/Visionen und Kundenwunsch. Das Kriterium heißt: Es muss machbar sein. Finanziell, technisch, zeitlich. Das ist die Herausforderung und Schule meiner Arbeit als Texterin in Werbung und Live-Kommunikation.

Die Gefahr: Passt man nicht auf, wird Machbarkeit schnell zur Schere im eigenen Kopf. Zum Ideenkiller.

Durch Kundenwünsche „geschult“, verwarf ich auch während meiner Laufbahn als Texterin immer mehr, was eine, meine weitere zentrale Ideenwelt ausmachte. Ideen und Stoffe, die unabhängig von Werbung, Event, PR und Co. in meinem Kopf entstanden, wurden einfach nicht weitergedacht. Spinnerei. Punktum!

Der kleine dicke stinkende Kritiker personalisierte ich versuchsweise humorvoll diesen Mechanismus und widmete ihm einen Text, in dem er sogar Günter Grass erfolgreich zum Aufgeben zwang und die literarische Welt so in tiefe Verzweiflung stürzte. Eine hilflose Geste – denn die Schere im Kopf hatte längst schon viel mehr gekappt, als ich mit einer humorvoll gezeichneten Prosafigur verhindern konnte.

Ich hatte aufgehört zu träumen. Oder besser: Ich hatte mir angewöhnt, alles das als nicht machbar zu verwerfen, was ohne Projektnummer, Briefing und fixen Kundenauftrag in meinem Kopf entstand. Obwohl es mindestens so viel Raum einnahm – und in mindestens so klaren Bildwelten und Handlungen in mir arbeitete wie ein Event- oder Messekonzept. Obwohl einzelne Figuren meiner Stoffe längst so klar und deutlich miteinander sprachen wie meine Texte für Anzeige, Web oder PR. Obwohl ich eigentlich auf permanenter, „unbewusster“ Recherche gewesen war, nebenher – für meine anderen Stoffe.

So geschehen auch mit einem Filmstoff, welcher seit Jahren penetrant immer wieder zum Vorschein kommt, die ein oder andere Szene ausspuckt, weiter wächst, um dann wieder in der Schublade zu verschwinden.

Du spinnst doch. Kind und viel Arbeit als Texterin, und dazu noch – unmöglich! – ein humorvoller Stoff über ein armes osteuropäisches Land was soll denn das werden? Nee, lass mal! Geld ranschaffen und gut is!, nörgelte der fiese Kritiker in mir herum.

In meinem Schreibtisch schlummerten aber immer noch die Unterlagen aus Birgitt Morriens erster Coachingsitzung. Und machten, dass ich den Kritiker nicht unbegrenzt reden ließ, sondern in die zweite Runde und Fortsetzung des drei Jahre zuvor begonnenen Coachingprozesses einstieg. COP musste her.

 

1:0 gegen den inneren Nörgler – die zweite Coachingrunde

Das Folgecoaching, in zwei kurzen, intensiven Sitzungen, half, den momentanen Dingen ihre Ordnung zu geben, ihren Platz. Jeden Aspekt meines Berufslebens neu und freundlich zu betrachten und zu merken, dass selbst die reinen „Brotjobs“ Zusatzqualifikationen oder Erfahrungen mit sich gebracht hatten, die mir für mein zukünftiges Vorhaben, meine zukünftige berufliche Entwicklung von großem Nutzen sein würden.

Versöhnen statt spalten. Ganzheitlich denken statt ausschließend – das, was man in dem Entwickeln von Ideen, in kreativen Aufgaben tagaus, tagein beherrschen muss, war mir mit meiner eigenen Biografie nicht so gut gelungen – und es schien mir auf den ersten Blick auch nicht erkennbar, wie sehr alles seinen richtigen Platz, seine richtige Ordnung hatte.

Dieses Mal waren es u. a. fiktive Persönlichkeiten wie Freund Broterwerb und Frau Unerwartete Lösung – allesamt schillernde Figuren –, die mir dabei halfen, klarer zu sehen – in intensiver, fröhlicher Talkrunde in Frau Morriens Praxis.

Ohne die genauen Mechanismen wirklich durchschauen zu können und zu wissen, welches „Tool“ des Coachingprozesses dies bewirkte, sah ich am Abend nach der zweiten Sitzung plötzlich das Filmplakat meines eigenen Filmes. Zunächst in Gedanken. Aber mit irrem Herzklopfen. Denn ich stand zum ersten Mal seit Jahren vor einem, vor meinem Traum. Dieser eine Film soll unbedingt gemacht werden. Meinen inneren, stänkernden Kritiker ließ ich labern. Es waren eh nur Worthülsen. Denn wenn innere Kritiker gegen EINES machtlos sind, dann sind das: klare, deutlich ausformulierte Träume. KLARE Visionen.

Dagegen sind sie machtlos.

Und nicht nur Vision oder Traum sah ich auf einmal plastisch vor mir – das hätte ich auch albern gefunden. Nicht umgesetzte Träume waren mir immer pubertär vorgekommen. Gleich einem 1:0 wusste ich dem Kritiker ganz faktische Argumente für die Entwicklung des Stoffs zu entgegnen.

Das Wissen des Drehbuchstudiums schien so präsent wie zur Studienzeit. Das Wissen und die jahrelang wie von selbst erfolgte Recherche um Fördertöpfe auch. Die Beobachtung des Zeitgeschehens, Handlungen und Personen, die sich zu einem Ganzen zusammenfügen – ja, auf einmal schien der Plan für die nächste Zeit ganz klar: Exposé schreiben, Fördertöpfe finden, Produktionen kontakten. Welche, das wusste ich schon die ganzen letzten Jahre. Schließlich hatte es ja permanent „in mir recherchiert“.

 

Träume sind schön. Machen aber auch Arbeit

Herzklopfen bleibt natürlich auch in Bezug auf viele weitere Fragen: Schaffe ich das? Wird aus dem Exposé tatsächlich ein Film, und wie passt das in meinen Berufsalltag als Texterin, noch dazu mit Kind? Kriege ich nach neun Jahren „anderer“ Berufswelt die Kurve zu meinem eigentlichen, studierten Beruf der Drehbuchautorin?

Fragen, die – sollten sie sich als Verhinderer entpuppen – sicherlich im Rahmen der dritten Runde des Coachings gute Lösungen finden werden. Das beruhigt – und nimmt ein bisschen die Angst beim Einschlagen neuer Wege.

Und so stecke ich nun zwar noch lange nicht in den Entwürfen zum Plakat meines Filmes. Doch bereits nach wenigen Wochen auf halber Strecke meines Exposés. Professionell untermauern lasse ich das Ganze zusätzlich durch ein Autorenseminar und einen Dramaturgen. So wird aus dem Traum eine Zusatzqualifikation. Langfristig ein neuer Beruf vielleicht. Und mit Sicherheit – ein interessanter Film.

Denn innere Kritiker haben auch ein Gutes: Nach langem Mäkeln, Nörgeln, Für und Wider können sie realistisch einschätzen, was gut, lohnenswert und machbar ist.

Ich lade meinen jetzt regelmäßig zum Dialog ein, wie ich es bei Frau Morrien bereits mit anderen Persönlichkeiten praktiziert habe.

Ich höre seine Kritik, nehme sie an oder – schüttele freundlich den Kopf. Kritiker haben nicht immer recht.

Die Folge? Mein Kritiker hält immer häufiger den Daumen hoch.

 

Danke, Frau Morrien.

 

Die Autorin

Ylva Mitters, Texterin/Autorin, Jahrgang 1973, studierte Freie Kunst in Düsseldorf (bis zut Meisterschülerin), anschließend Film und Medien in München. Lebt und arbeitet in Frankfurt und Berlin – als Texterin/Konzeptionerin für namhafte Agenturen und Unternehmen. Als Dozentin für Text und Co. Als Autorin für Film und Buch.

Erstveröffentlichung im Coaching-Blogger am 6.7.2008

 

 

Aktuelle Literaturtipps zum Coaching mit DreamGuidance bei Birgitt Morrien:

55 Coachingberichte aus erster Hand

über Erfahrungen im Coaching mit DreamGuidance bei Birgitt Morrien. In ihrem Buch “Coaching mit DreamGuidance – Wie beruflich Visionen Wirklichkeit werden” berücksichtigt die Kölner Management-Autorin diese Feedbacks in Auszügen. (Kösel-Verlag / Random House).

 

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